Tanzverbot an Ostern- Ist das noch zeitgemäß?
Die Osterzeit ist für viele Menschen ein Grund zur Freude. Nicht nur, weil das christliche Osterfest besinnlich, gemeinsam mit der ganzen Familie begangen werden kann. Arbeitnehmer haben endlich ein langes Wochenende und können etwas Schönes unternehmen. So würden einige Menschen gern mal wieder tanzen gehen. Nur ist dies in einigen Bundesländern an gesetzlichen Ruhetagen gar nicht möglich. Auch der Karfreitag gehört dazu. An diesen christlichen Feiertagen ist es in einigen Bundesländern gesetzlich untersagt, Tanzveranstaltungen, Konzerte und Sportevents stattfinden zu lassen, die über den gewöhnlichen Schankbetrieb hinausgehen. Zu Recht kommt die Frage auf, ob dieses Tanzverbot überhaupt noch zeitgemäß ist. Vor allem die deutsche Piratenpartei lehnt sich gegen dieses unzeitgemäße Tanzverbot auf. Auf der Facebook-Seite der Partei wurde bereits im Jahre 2012 zu einer Protestaktion am Karfreitag aufgerufen.
Gründe für den Protest
Laut den Abgeordneten der Piratenpartei und vieler anderer Kritiker ist das Tanzverbot an Ostern nicht mehr zeitgemäß, da es die Persönlichkeitsrechte anderer Glaubensgruppen einschränkt. Menschen, die ihr Leben nicht nach dem christlichen Glauben gestalten, werden Karfreitag nicht feierlich begehen. Gerade diese Menschen wünschen sich, an einem sogenannten „stillen Tag“, das Tanzbein zu schwingen. Momentan sieht der Gesetzgeber jedoch noch keinen Anlass dafür, das Tanzverbot aufzuheben.
Eine Möglichkeit, um am Karfreitag dann doch noch gepflegt tanzen zu gehen, ist die, in ein anderes Bundesland zu reisen, in dem das Tanzen an Ruhetagen erlaubt ist. Und vielleicht findet sich ja noch jemanden, dem es genauso geht. Um dies herauszufinden, kann man Osterkarten versenden und Gleichgesinnte zur Tanzveranstaltung einladen.
Höchstwahrscheinlich wird es auch im Jahre 2013 zu Ostern wieder Protestaktionen gegen das Tanzverbot an diesem kirchlichen Feiertag geben. Im World Wide Web wird bereits jetzt vielfach wieder dazu aufgerufen. Zumeist finden die Proteste nicht im Stillen statt. Vielmehr verleihen die Gegner des Tanzverbotes vor religiösen Institutionen, wie beispielsweise dem Kölner Dom, ihrem Unmut Ausdruck.
Da jedoch bereits die Regelungen für die Ladenöffnungszeiten an Sonntagen bereits gelockert wurden, besteht Hoffnung, dass es auch dem Tanzverbot bald so gehen könnte.
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