Generell dürfen in Deutschland nur Textilien und Bekleidung in den Umlauf gebracht, die auch entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen gekennzeichnet sind. Das hört sich erst einmal noch relativ einfach an, ist es aber nicht wirklich. Das wird schon ganz deutlich, wenn wir uns einmal die Kennzeichnung in der Kleidung ansehen. Für viele ist es einfach nur verwirrend, was da alles so auf den Etiketten steht. Dabei hat der Gesetzgeber genau festgelegt, was dort mindestens stehen muss. Im sogenannten Textilkennzeichnungsgesetz ist zum Beispiel festgelegt, das angegeben sein muss, welche Materialien in den Textilien enthalten sind. Bei gemischten Textilien muss zusätzlich stehen, in welchem Mischungsverhältnis und Gewichtsanteilen die verwendeten Materialien enthalten sind.
Ziel der Pflicht zur Ausweisung von Materialstoffen ist es, dem Kunden auf einen Blick zu zeigen, was er dort kauft und aus welchen Materialien seine Textilien bestehen. Die Kennzeichnungspflicht besteht sogar bei Kleidungsstücken, die nach eigenen Vorstellungen angefertigt werden. So wird es zum Beispiel kein Maßhemd oder keinen angefertigten Anzug geben, der nicht auch ein eingearbeitetes Etikett mit den entsprechenden Angaben hat. Diese Vorschrift gilt aber nicht nur für Bekleidung. Viele haben sich vielleicht schon einmal gewundert, dass sogar ihr Sofa ein entsprechendes Etikett hat. Aber auch das ist vom Gesetzgeber so vorgeschrieben. Jedes Teil, das zu wenigstens 80 Prozent aus Textilien besteht, muss diese Kennzeichnung haben. Das betrifft nicht nur Kleidung und Polstermöbel, sondern auch Fußbodenbeläge, die eine Schicht Textilien unter der Oberfläche haben. Was für Hersteller eine lästige Pflicht ist, ist natürlich für die Verbraucher ein großer Vorteil. Erfahren sie doch in dem Rahmen auch gleich, wie sie ihre Sachen richtig pflegen oder reinigen können. Aber auch für Allergiker ist die Ausweisung der Inhaltsstoffe wichtig. So wissen auch Allergiker beim Kauf gleich, welche Artikel oder Bekleidungsstücke für sie infrage kommen und von welchen Sachen sie doch besser die Finger lassen müssen.